Dieser Artikel handelt nicht von Autos.
Nicht von PS, nicht von Motorentechnik, nicht einmal von den neuesten Volkswagen-Designs.
Sondern von einem Ort, an dem Bildung lebendig wird. Grund genug für uns, die Koffer zu packen und für unseren eLearning INC.-Podcast nach Wolfsburg zu fahren. Dort wollten wir herausfinden, was sich Corporate Learning von einem Lernort wie der Autostadt aneignen kann.
Wer die Autostadt als Auslieferungszentrum des Volkswagen-Konzerns besucht, kommt an ihnen nicht vorbei: zwei 48 Meter hohe, gläserne Türme, befüllt mit bis zu 800 Neuwagen. Sie sind das Wahrzeichen der Autostadt und ein echter Blickfang: So ikonisch, dass sie sogar für Tom Cruises Stunts in Mission: Impossible – Phantom Protokoll in Vancouver nachgebaut wurden.
Bildung, die bewegt
Doch die Autostadt ist weit mehr als nur ein Ort um Autos anzusehen. Ein paar Schritte hinter den Türmen beginnt ein anderes Kapitel: Bildung, die bewegt – oder besser gesagt: sich dreht. Der sogenannte Dufttunnel ist der Lieblingsort unseres Podcast-Gastes Olaf Katzer, dem Leiter des Bildungsbereichs der Autostadt. Und ein perfektes Beispiel für das, was Bildung hier bedeutet: erleben, erfahren, erinnern.
Der Dufttunnel wurde vom dänischen Künstler Olafur Eliasson gestaltet. Er besteht aus einer begehbaren Röhre mit einer Gitterstruktur, an der 2160 Blumentöpfe angebracht sind. Die Konstruktion dreht sich sanft in ihrer Längsache um die Besuchenden und ist je nach Saison mit unterschiedlichen Pflanzen bestückt.
Es ist ein Erlebnis für alle Sinne: Die Gäste sehen die leuchtenden Farben, riechen den intensiven Blütenduft, hören das Summen der Bienen und fühlen das sanfte Drehen des Tunnels. Dabei tauchen die Töpfe im unteren Teil in die Lagune ein und nehmen Wasser auf – so wird das Gießen auf clevere, nachhaltige Weise überflüssig. Im Workshop “Unterwegs im Wildgarten” werden dieser bewusste Umgang mit Ressourcen und die Bedeutung von Biodiversität erlebbar gemacht.
Lernen für alle Generationen – Das Bildungskonzept der Autostadt
Die Bildungsangebote der Autostadt sind mehr als reine Freizeitaktivitäten. Seit 2003 ist sie anerkannter außerschulischer Lernort, der auch von der deutschen UNESCO-Kommision ausgezeichnet wurde. Die Bildungsarbeit vor Ort ist ein bewusst gelebter Beitrag zur gesellschaftlichen Verantwortung, der den respektvollen Umgang miteinander fördert. Das zeigt sich besonders in Formaten, die Jugendliche stärken, die es im Alltag nicht immer leicht haben, oder in Familienworkshops, in denen Kinder – oft zum ersten Mal – Verantwortung übernehmen dürfen: sei es beim Bau eines eigenen kleinen Fahrzeugs oder beim gemeinsamen Kochen. Ziel ist es, Erfolgserlebnisse zu schaffen, die Mut machen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken – diese kleinen Momente, in denen Kinder, Jugendliche oder Erwachsene spüren: Ich hab’s geschafft. Genau solche Erlebnisse bleiben hängen und wirken oft weit über den Tag hinaus.
„Wir möchten den Menschen hier einen Impuls geben für die Zukunft“.
Olaf Katzer |
Leiter des Bildungsbereichs
Bildung ist hier nicht nur Wissensvermittlung, sondern ein Werkzeug, um junge Menschen auf ihrem Weg in eine verantwortungsbewusste und offene Gesellschaft zu begleiten.
Bildung in der Autostadt ist vielfältig, genau wie die Besuchenden und Angebote. Ob Schulklassen, Familien, Berufstätige oder Freizeitgäste – ob Upcycling-Workshop, Coding, oder Podcast-Produktion: Lernen in der Autostadt heißt immer, aktiv zu werden. Neben den erwartbaren MINT-Inhalten Technik, Mobilität und Digitalisierung legt die Autostadt besonderen Wert auf Zukunftskompetenzen. Themen wie Nachhaltigkeit, Medienkompetenz, Lern- und Kreativitätstechniken sind fester Bestandteil der Programme – und werden praxisnah erlebbar gemacht. Es geht darum, Ideen einzubringen, auszuprobieren und etwas Eigenes zu schaffen. Genau das, was auch im Unternehmenskontext so wichtig ist.
Medienkompetenz als zentrale Zukunftskompetenz
Damit ist auch die Brücke zu unserem eigenen Tag in der Autostadt geschlagen: Von außen betrachtet war es „ein Dreh-Tag in der Autostadt“ – ein Podcast-Interview, ein Social-Media-Shooting, ein paar Behind-the-Scenes-Clips. Aber eigentlich ging es um viel mehr: Wir waren vor Ort, um mit Olaf Katzer über Corporate Learning und das Bildungsangebot der Autostadt zu sprechen – und dabei wurde klar, wie zentral das Thema Medienkompetenz für alle ist, die mit Lernen, Bildung oder Kommunikation zu tun haben.Die Autostadt versteht Medienkompetenz als eine der zentralen Zukunftskompetenzen – und das gilt nicht nur für Jugendliche, Eltern oder Mitarbeitende, sondern auch für Teams wie uns, die täglich Content erstellen. Denn am Ende stellen wir uns dieselben Fragen: Wie erzählen wir Geschichten so, dass sie authentisch wirken und trotzdem zum Unternehmen passen? Wie vermitteln wir Botschaften klar und zugleich kreativ?
Genau diese Fragen haben uns vor Ort begleitet – und waren auch Thema im Gespräch mit Olaf Katzer. So war unser Produktionstag ein kleines Abbild dessen, worum es auch in der Autostadt geht: Inhalte lebendig, kreativ und für verschiedene Zielgruppen zugänglich zu machen – von der ersten Insta-Story bis zur finalen Podcast-Folge. Und genau das ist auch eine der großen Herausforderungen im Corporate Learning: Wie gelingt es, Themen aus dem Unternehmenskontext so aufzubereiten, dass sie motivieren, Spaß machen – und echte Aha-Momente auslösen? Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, hört gerne in die Podcast-Folge rein – und erfahrt, wie man auch eher trockene Corporate-Learning-Inhalte in echte Lernerlebnisse verwandeln kann. Olaf Katzer verrät, warum das „Ich hab’s selbst hingekriegt“-Gefühl der vielleicht größte Lern-Booster ist.
Über den Podcast
In elearning INC. spricht Gastgeberin Vanessa mit Learning & Development-Expertinnen und Experten aus führenden Unternehmen über digitale Weiterbildung. Jeden Monat steht ein neues Unternehmen im Fokus – mit spannenden Einblicken, inspirierenden Geschichten und ganz konkreten Tipps aus der Praxis. Lernen von den Besten – für alle, die Weiterbildung neu denken wollen.